Der Hafen der Ehe?

Richtig schön abgedroschen die Überschrift oder? So frei nach dem Motto “Vorher war sie/er ein freier Mensch, jetzt geht’s ab in den Hafen der Ehe”. Ganz ehrlich: ich finde das einen ganz schön merkwürdigen Blick auf die Ehe.

Für mich hat so ein Stadthafen eher etwas mit der Frage zu tun, warum ihr eigentlich ausgerechnet kirchlich heiraten wollt.

Betrachten wir beides mal nüchtern. Dann ist ein Hafen ein Gebilde aus Beton, Stahl und Wasser. Zum arbeiten gedacht und nicht gerade gemütlich. Die Ehe wäre dann ganz nüchtern: eine Änderung eurer Steuerklasse, zusätzliche Rechte und eine größere Hürde auseinanderzugehen.

Klingt beides nicht sonderlich romantisch oder? Warum finden Menschen also Häfen so toll, dass sie Restaurants da hinbauen und sich da freiwillig bis in die Nacht aufhalten – in ihrer Freizeit! Und warum feiern Menschen das Wechseln der Steuerklasse in einer Kirche vor Gott?

Irgendetwas “mehr/Meer” (der Kalauer musste sein) muss es da doch geben oder nicht?

Was seht ihr in so einem Hafen? Seefahrerromantik? Weite? Sehnucht? Fernweh? Kühles Bier? …?

Was verbindet eure Ehe mit Gott? Ist der vielleicht dieser Hafen der Ehe? Der dafür sorgt, dass ihr beide in See stechen und in eurer Ehe Abenteuer erleben dürft? Geht ja schon einfacher das mit den Abenteuern, wenn ich weiß, dass da im Hintergrund ein Hafen ist, zu dem ich immer kann oder?