Wie geht wohl Mobitlität in nachhaltig? Ist doch eigentlich klar, oder? Mehr Radverkehr, mehr Busse und mehr Bahnen. Die letzten beiden am besten günstiger oder kostenlos. Aber warum wird es dann nicht einfach gemacht?
Ihr steht hier auf dem Hohenzollernring zwischen Rudolfplatz und Friesenplatz. Vor eineinhalb Jahren hat die Stadt Köln hier eine zweieinhalb Meter breite Radspur einziehen lassen. Fahrradfahrer:innen haben jetzt deutlich mehr Platz als auf den schmalen Radwegen von vorher (siehe rote Backsteinwege). Dafür musste eine Autospur dran glauben.
Eigentlich einfach und klar: genau das noch mehr und eben mehr Busse und Bahnen, oder? Wir fragen mal ein paar Leute hier auf den Ringen:
Radfahrer: Also ich habe hier regelmäßig Todesangst, wenn ich mit dem Rad unterwegs bin. Sind Sie schon mal über die Aachener Straße hier reingefahren? Da können Sie sich dann aussuchen, ob Sie sich von ‘nem Auto, der KVB oder beidem gleichzeitig überfahren lassen wollen. Oder die Fußgänger latschen einem da vor den ganzen Restaurants in Gruppe auf dem Radweg rum. Da wird‘ ich aggressiv. Also das hier mit der breiten Radspur aufm Hohenzollernring ist schon gut. Aber ganz ehrlich: das ist jawohl maximal ein Anfang…
Autofahrerin: Wissen Sie, das mit dem Radverkehr is ja ganz nett und so. Aber ich muss hier nun mal mit dem Auto fahren. Ich komm‘ aus Brauweiler. Mit den Öffis brauche ich in die Innenstadt mehr als doppelt so lang und muss noch zwei Mal umsteigen. Und die 16 Kilometer pro Weg fahr ich garantiert nicht jeden Tag mit dem Rad. Die sollen erstmal die Öffis vernünftig aufbauen, bevor die hier mal eben die Autospuren auf den Ringen halbieren. Und – mein Bruder, der arbeitet bei Ford in Niehl. Wenn die hier plötzlich alles auf Fahrrad und so machen, dann verliert der doch seinen Job.
Straßenbahnfahrer: Ich fahre hier jeden Tag mit der KVB zur Arbeit. Ein paar Bahnen mehr wären echt nicht schlecht. Die sind morgens immer so voll. Und gerade nach der Nachtschicht könnten da könnten echt häufiger mal welche kommen, die auch nicht so siffig sein. Naja… und… ich bin halt Krankenschwester. So viel verdiene ich nicht. Das Monatsticket kostet mich selbst im Abo knapp 70€ im Monat – nur für Köln. Das geht doch so nicht.
KVB-Vertreterin: Wir würden hier gern mehr Bahnen und Busse einsetzen. Aber glauben se mir, die Strecken sind ausgelastet. Wenn sie hier links beim Friesenplatz in die U-Bahn steigen, dann kommen sie eine Station später in nen Tunnel, da schicken wir in der Rush-Hour jetzt schon 60 Züge die Stunde durch. Das gleiche hier rechts beim Rudolfplatz, wenn der FC spielt und wir die Sonderzüge einsetzen. Die Schienen sind voll. Noch mehr geht gerade einfach nicht! Wir wollen das alles natürlich gern weiter ausbauen. Das kostet aber – und dauert eben. So ne U-Bahn Linie baut sich nicht über die Sommerferien. Außerdem brauchen wir Geld. Bus und Bahn ist nunmal Zuschuss-Geschäft. Wo kriegen wir das Geld her?
Stellt euch vor, ihr beratet die Politikerin Henrietta Geker. Diskutiert doch mal auf dem Weg zur nächsten Station, was eure fünf besten Tipps für sie wären, wenn es um die Mobilität hier auf den Ringen geht. Eure fünf besten gebt gern hier ein:
Die nächste Station findet ihr hier: 50.9382621, 6.9?2606? Schon wieder diese nervigen “?”… Einige von euch gehören ja zur Ortsgruppe “Schäl Sick”. Angenommen ihr wollt vom Friesenplatz aus mit der Bahn auf die “Schäl Sick” fahren. Mit welchen beiden Linien geht das? Ersetzt die Fragezeichen durch die Nummern der Linien. Welches “?” durch welche, fragt ihr euch? Tippt mal beide Varianten ein. Dann ist es eine Frage der “Ehre” welche ihr nehmt!