Toll, du hast die Station am Neuen Börneplatz gefunden!

Da vorne sind ja auch schon Özkan, Kim und Tabea. Gehe ihnen nach in Richtung der Mauer mit den Gedenksteinen und hör Dir ihr Gespräch an:

Gespräch zwischen Özcan, Kim und Tabea

Kim: Hej, Tabea, was machst Du da?
Tabea: Ich denke an eine Freundin meiner Oma.
Kim: Aber was machst Du mit dem Stein?
Tabea: Das ist eine jüdische Tradition. Wir legen Steine auf Gräber von Personen, die wir nicht vergessen wollen.
Özcan: Das hier sieht nicht wie ein Grab aus.
Tabea: Die Freundin meiner Oma hat kein Grab. Sie hatte keinen normalen Tod. Wie so viele damals, im Deutschland der Nazionalsozialisten. Schaut mal: 11.908 Namen stehen hier… Alles Menschen aus Frankfurt, die ermordet wurden, nur weil sie Juden waren.

Tabea schweigt und wird furchtbar traurig.

„Das ist krass, diese Geschichte.“ meint Kim nach einer langen Pause.„Ich habe das Tagebuch von Anne Frank gelesen. Sie war ein jüdisches Mädchen damals in Frankfurt.“
Tabea: Ja, furchtbare Zeit damals … Zum Glück konnten die meisten meiner Verwandten damals rechtzeitig fliehen. Viele leben jetzt in den USA und manche in Israel. Meine Oma ist in Deutschland geblieben, weil eine tolle Familie sie damals auf dem Dachboden einquartiert hat. Sie konnte sich die ganze Zeit vor den Nazis verstecken.

Özcan: Beschäftigt dich diese schreckliche Geschichte oft?
Tabea: „Manchmal ist es komisch an all das zudenken. Und bei bestimmten Gelegenheiten werden Mama und Oma ganz komisch. Aber ich fühle mich meistens als ganz normale Deutsche. Dass ich Jüdin bin spielt für meine Freunde und Nachbarn zum Glück keine Rolle.“
Kim: Wieso zum Glück?
Tabea: Naja, inzwischen gibt es ja wieder einige Jüdinnen und Juden hier. Wir haben eine große Synagoge im Westend, mit einer jüdischen Schule dabei und so. Aber viele von uns erleben auch heute krasse Sachen.
Özcan: Was meinst Du?
Tabea: Antisemitismus, Diskriminierung…
Kim: Hä? Ich versteh diese Worte nicht.
Tabea: Viele werden angefeindet, nur weil sie Juden sind … Stellt Euch mal vor: Wenn ihr in die Kirche geht, steht Polizei vor der Tür. Weil Ihr sonst einen Anschlag befürchten müsst.

Seid Ihr schon mal – einfach so – auf der Straße angespuckt worden…?Mein Onkel hat ein Restaurant. Da haben sie Steine durch die Fenster geworfen. Nur weil er Jude ist!

Özcan: Ok, ich sehe: Frankfurt ist bunt, also vielfältig. Aber es gibt auch dunkle Seiten.

Kim: Frank will dazu beitragen, dass so etwas nie wieder passiert, und er will sich gegen jede Form von Diskrimminierung einsetzen.
Tabea: Ich auch! Es passiert ja nicht nur uns Jüdinnen und Juden. Viele Menschen werden ausgegrenzt und verletzt. Es fängt mit Gedanken, Blicken und Worten an …

Özcan: Lasst uns überlegen, was jede und jeder tun kann!
Kim: Ja – und dann ein Foto machen, das besonders gut zeigt, was diese Gedenkstätte hier sagen will.

Jetzt bist du dran!

Das jüdische Leben ist ein wichtiger Teil Frankfurts. In der Geschichte der Stadt gab es leider einige dunkle Kapitel. Doch die Hoffnung bleibt, dass Jüdinnen und Juden friedlich in Frankfurt leben können. Geh zum Eingang des Friedhofs und schau Dir an, was auf dem Tor steht. Die Schrift ist Hebräisch, die alte Sprache des jüdischen Volkes. Wenn Du genau hinschaust, findest Du heraus, was sie bedeutet!